Vampyr, 1932, Carl Theodor Dreyer

Vampyr

Carl Theodor Dreyer, DE/FR 1932
Drehbuch: Carl Theodor Dreyer, Christen Jul nach der Novelle Carmilla von Joseph Sheridan Le Fanu; Kamera: Rudolf Maté; Schnitt: Carl Theodor Dreyer, Tonka Taldy; Musik: Wolfgang Zeller; Darsteller*innen: Julian West (Pseudonym für Baron Nicolas de Gunzburg), Henriette Gérard, Jan Hieronimko, Sybille Schmitz. 35mm, sw, 77 min Restaurierte deutsche Fassung mit zusätzlichem französischen Ende
 
Ein junger Student mit Hang zum Übersinnlichen wird in einem französischen Städtchen mit mysteriösen Vorkommnissen konfrontiert. Seltsame Gestalten, geheimnisvolle Schatten, ein merkwürdiger Mord, eine junge Frau mit unerklärlicher Krankheit – wird sie zur Vampirin? Für seinen ersten Tonfilm gestaltet Carl Theodor Dreyer zum wiederholten Male die Idee dessen, was Kino (sein) kann, völlig neu: als in grauweißen Schleiern versinkende Szenerie des Übersinnlichen. Mit sparsamen Mitteln schafft er eine beklemmende Sensation der Bedrohung, kulminierend in der unvergesslichen Szene, als die Hauptfigur sich selbst beim eigenen Begräbnis im Sarg gefangen sieht. Ein subtiles Meisterwerk des Kinos als (alb)traumhafte Erfahrung. (C.H.)