
23 – Nichts ist so wie es scheint
Hans-Christian Schmid, DE 1998Drehbuch: Michael Gutmann, Hans-Christian Schmid; Kamera: Klaus Eichhammer; Schnitt: Hansjörg Weißbrich; Musik: Enjott Schneider; Darsteller*innen: August Diehl, Fabian Busch, Dieter Landuris, Jan-Gregor Kremp, Lilly Marie Tschörtner, Zbigniew Zachamowski. 35mm, Farbe, 98 min. Deutsch
Bundesrepublik Deutschland, Ende der 1980er. Am Höhepunkt der Anti-Atomkraftbewegung werden Demonstrationen von der Polizei brutal zerschlagen. Angewidert von der Realität findet Karl Koch (August Diehl), ein junges Computergenie, Zuflucht in Robert Anton Wilsons Illuminatus!-Trilogie. Inspiriert von Hagbard Celine, der Hauptfigur des Romans, glaubt er in Hannover einer Verschwörung zwischen Wirtschaft und Politik auf der Spur zu sein. Als er sich auf einem Hackerkurs mit David (Fabian Busch) anfreundet, beginnen beide aus Idealismus für den KGB zu spionieren. Anfänglich fließen Geld, Alkohol und Koks in rauen Mengen, aber Karl verliert sich zusehends in seiner paranoiden Traumwelt. 23 beschreibt das Scheitern einer von Weltverbesserungsträumen getriebenen Generation und zugleich die unübersehbaren Vorzeichen des Turbokapitalismus der kommenden Jahrtausendwende. (E.S.)