
Inland Empire
David Lynch, F/PL/US 2006Drehbuch, Kamera, Schnitt, Musik: David Lynch; Darsteller*innen: Laura Dern, Harry Dean Stanton, Julia Ormond, Jeremy Irons, Diane Ladd, Justin Theroux. 35mm, Farbe, 180 min. Englisch
In Los Angeles wartet die Schauspielerin Nikki Grace (Laura Dern) auf das Ergebnis ihres Vorsprechens für die Hauptrolle in dem Film On High in Blue Tomorrows, der ihr Comeback werden soll. In einer der Parallelhandlungen läuft eine surrealistische Sitcom über eine Familie anthropomorpher Kaninchen. David Lynch, bekennender Fan von Maya Derens Meshes of the Afternoon, verflüssigt in Inland Empire gekonnt die Grenzen zwischen Hollywood- und Avantgardefilm. Traum(un)logiken, ständige Umkehrungen der Betrachter*innenperspektive, ein endloser "stream of consciousness" und ein spielfreudiges Ensemble verpassen dem bildgewaltigen Monument den letzten Feinschliff. Ob Traum oder Realität, ob analog oder digital bedeutete für das wilde Lynchsche Denken keinen Widerspruch. Als Regisseur, Filmliebhaber und -kenner gab es für ihn nur ein Motto: je grenzenloser, absurder und abwegiger, desto besser. Let's dream together! (E.S.)