Collection on Screen:
Meeresungeheuer
13. bis 15. Dezember 2024
"Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst." Was Herman Melville in seinem unvergleichlichen Meeresungeheuer-Klassiker Moby Dick über den weißen Wal festhält, gilt auch fürs Kino: Zu den Kräften, die auf dem Stoff der Leinwand wirksam werden, müssen wir zur Blicklust auch die Angstlust hinzuzählen, die Lust sich zu gruseln und sich der Illusion von Gefahr hinzugeben. Es versteht sich wie von selbst, warum sich Monster so gerne ins Kino verkriechen, denn erst im Schutz der Dunkelheit wird das Unmögliche möglich: Kino ist größer als Leben. Hier werden Ungeheuer glaubwürdig, Furcht und Schrecken mit wohligem Schauer erfahrbar.
Die Untiere der Leinwand loten die Abgründe unserer Seele mit Vorliebe in den Tiefen des Meeres aus, in ihnen nimmt die Furcht vor einer durch Menschen freigesetzte Dämonie der Naturkräfte Gestalt an. Auch die Meeresungeheuer dieser Filmschau mit selten gezeigten Monstern aus unserer Sammlung sind die Folge menschlicher Untaten: Sie wurden von Menschenhand gefangen (Finding Nemo, 2003), radioaktiver Strahlung ausgesetzt (It Came From Beneath the Sea, 1955) oder sind mit giftigen Chemieabfällen in Berührung gekommen (The Host, 2006). Sie entführen in eine kriegerische Vergangenheit (Das Boot, 1997) oder in eine utopische Zukunft (The Abyss, 1989), und sie ziehen eine ernüchternde Bilanz der Gegenwart (The Forgotten Space, 2010).
Lehnen Sie sich zurück und machen Sie es sich bequem – die Monster kommen: Die Meeresungeheuer dieser Schau sind Rache-, Knuddel-, Kriegs- und Kapitalismusmonster. Wer noch niemals ein Untier geliebt hat, werfe den ersten Stein! (Tom Waibel)
Die Meeresungeheuer-Filmschau findet zum sechzigsten Geburtstag unseres Hausmonsters Zyphius statt. Mehr zur Geschichte dieses Untiers finden Sie hier (PDF).
"Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst." Was Herman Melville in seinem unvergleichlichen Meeresungeheuer-Klassiker Moby Dick über den weißen Wal festhält, gilt auch fürs Kino: Zu den Kräften, die auf dem Stoff der Leinwand wirksam werden, müssen wir zur Blicklust auch die Angstlust hinzuzählen, die Lust sich zu gruseln und sich der Illusion von Gefahr hinzugeben. Es versteht sich wie von selbst, warum sich Monster so gerne ins Kino verkriechen, denn erst im Schutz der Dunkelheit wird das Unmögliche möglich: Kino ist größer als Leben. Hier werden Ungeheuer glaubwürdig, Furcht und Schrecken mit wohligem Schauer erfahrbar.
Die Untiere der Leinwand loten die Abgründe unserer Seele mit Vorliebe in den Tiefen des Meeres aus, in ihnen nimmt die Furcht vor einer durch Menschen freigesetzte Dämonie der Naturkräfte Gestalt an. Auch die Meeresungeheuer dieser Filmschau mit selten gezeigten Monstern aus unserer Sammlung sind die Folge menschlicher Untaten: Sie wurden von Menschenhand gefangen (Finding Nemo, 2003), radioaktiver Strahlung ausgesetzt (It Came From Beneath the Sea, 1955) oder sind mit giftigen Chemieabfällen in Berührung gekommen (The Host, 2006). Sie entführen in eine kriegerische Vergangenheit (Das Boot, 1997) oder in eine utopische Zukunft (The Abyss, 1989), und sie ziehen eine ernüchternde Bilanz der Gegenwart (The Forgotten Space, 2010).
Lehnen Sie sich zurück und machen Sie es sich bequem – die Monster kommen: Die Meeresungeheuer dieser Schau sind Rache-, Knuddel-, Kriegs- und Kapitalismusmonster. Wer noch niemals ein Untier geliebt hat, werfe den ersten Stein! (Tom Waibel)
Die Meeresungeheuer-Filmschau findet zum sechzigsten Geburtstag unseres Hausmonsters Zyphius statt. Mehr zur Geschichte dieses Untiers finden Sie hier (PDF).
Innerhalb der Schau sind die Filme in der Reihenfolge ihrer Programmierung angeordnet.