16. Dezember 2020 bis 27. Februar 2022
Kuratiert von Tom Waibel und Elisabeth Streit
Mit seinem provokanten Verständnis von Film als subversiver Kunst stellte Amos Vogel das gewohnte Filmverständnis vehement in Frage und setzte sich für einen kinematographischen Kosmos voller verpönter, vergessener, widerspenstiger und zensurierter Werke ein. 2021 hätte dieser Protagonist des kuratorischen Widerspruchs seinen 100. Geburtstag gefeiert. Das Österreichische Filmmuseum würdigte den in Wien geborenen Vogel mit einer Reihe von Projekten und Aktivitäten, die das ganze Jahr über stattfanden.
Amos Vogel
(1921–2012)
Amos Vogel wurde am 18. April 1921 in Wien als Amos Vogelbaum geboren. Er musste 1938 aus Österreich flüchten und gelangte über Havanna nach New York, wo er bis zu seinem Tod am 24. April 2012 lebte. Vogel war Gründer und Kurator von Cinema 16 (1947–1963), eine der bedeutendsten Filmgesellschaften in den USA mit Schwerpunkt auf unabhängigen Film. Gemeinsam mit Richard Roud gründete und programmierte er das New York Film Festival (1963–1968) mit einem Fokus auf das zeitgenössische Kino der Avantgarde. Vogel ist Autor des provokanten Buches Film als subversive Kunst (1974) und war mehr als zwei Jahrzehnte Professor für Filmwissenschaften an der Annenberg School for Communication der University of Pennsylvania. Bis ins hohe Alter blieb er als Vortragender, Kritiker und Berater für zahlreiche internationale Filmfestivals aktiv.