Chewing the Phone Archive
Was, wenn unser Handyarchiv Geschichte ist, noch bevor es verloren geht? Wie kann aus einem Handyarchiv Erinnerungsarbeit entstehen? Was verraten uns gesammelte Momentaufnahmen aus unserem Leben und Alltag über die Situation einer Gesellschaft?Inspiriert durch Anna Spanlangs experimentelles und queer-feministisches Filmschaffen tauchten Studierende der Theater-, Film- und Medienwissenschaft ein Semester lang in ihre eigenen Handyarchive ein. Dabei wurden die Bindung dieses Archivs an Gemeinschaft und (Pop-)Kultur diskutiert sowie die subversiven Potenziale der Handyvideos erforscht. Hinterfragt wurde außerdem, inwiefern die Aufzeichnung bestimmter Momente diese nicht nur dokumentiert, sondern auch aktiv mitgestaltet.
Aus der Auseinandersetzung entstanden eigene experimentelle filmische Versuche, in denen sich die komplexen Fragestellungen verdichten. Reisevideos, Konzertmitschnitte, Partyimpressionen, künstlerische Interventionen verbinden sich darin mit alltäglicheren Situationen. Von lebhaften Szenen bis hin zu kontemplativen Naturaufnahmen: Durch die Kombinationen der vielfältigen kurzen Videos entstanden neue Bedeutungsebenen und Assoziationsmöglichkeiten. Eine Hommage an das Handyarchiv als persönliches Tagebuch sowie als Zeitkapsel, die nicht nur Essenzen einer bestimmten Zeitspanne einfängt, sondern auch Einblicke in das kollektive Erleben einer Generation gibt. (Katharina Müller)
Aus 4 Tagebüchern Hannah Hiltensperger, Kristin Kritzinger, Hannah Walte. AT 2024, 22 min
Echos of Now Elena Kracker, Ilkyaz Salmanli. AT 2024, 14 min
Denk do moi drüber noch, Aris. Wenn i on deina Stö warad, würd i do moi drüba nochdenkn Aristotelis Goetzlof. AT 2024, 5 min
Zeitlosigkeit Roslana Tsvetanova. AT 2024, 6 min
Termin der öffentlichen Präsentation in Anwesenheit von Anna Spanlang und den Filmemacher*innen (freier Eintritt): 22. Juni 2024, 14 Uhr