Valsi Pechoraze (The Waltz on the Petschora), 1992, Lana Gogoberidze (Foto: Arsenal)

Valsi Pechoraze (The Waltz on the Petschora)

Lana Gogoberidze, GE 1992
Drehbuch: Zaira Arsenishvili, Lana Gogoberidze; Kamera: Giorgi Beridze; Schnitt: Sophio Machaidze; Musik: Giorgi Tsintsadze; Darsteller*innen: Guram Pirtskhalava, Nino Surguladze, Marika Chichinadze, Tamari Skhirtladze, Nineli Chankvetadze. 35mm, Farbe, 105 min. Georgisch mit dt. UT
 
Georgien gegen Ende der 1930er Jahre, zur Zeit des Großen Terrors: Ein Mädchen nimmt Reißaus aus dem Waisenhaus in die elterliche Wohnung. Sein Vater wurde als Volksfeind erschossen, die Mutter als Ehefrau eines solchen deportiert. "Zuhause" hat sich ein Tschekist eingerichtet. In der Parallelhandlung schreibt die Mutter aus der Strafgefangenschaft Briefe an die Tochter, sie wird mit anderen Frauen zum Gewaltmarsch im Eis gezwungen. Im Fokus von Gogoberidzes Totalitarismus-Analyse: die zwischen Anziehung und Abscheu oszillierende Begegnung des Mädchens mit dem Geheimpolizisten. Dem Überleben gilt die Stimme der Mutter aus dem Off – Tanz, Musik und die Gemeinschaft der internierten Frauen widersetzen sich der Gewalt des Systems. Mit The Waltz on the Petschora konnte Gogoberidze 1992 endlich jenen Film realisieren, den sie nach eigenen Worten schon immer machen musste und wollte. Er beruht auf den dokumentarischen Erzählungen ihrer Mutter vom Lagerleben und auf Gogoberidzes eigenen Kindheitserinnerungen. (G.B./B.W.)
 
Courtesy Arsenal