Live Cinema: Sandra Gibson & Luis Recoder
31. Oktober 2013
Mit ihrer aktuellen Live-Film-Performance hat das von der US-Westküste stammende Künstler- und Filmemacher-Paar Sandra Gibson und Luis Recoder bereits großes Aufsehen erregt. Zusammen mit der Musik ihrer langjährigen Komponistin Olivia Block inszenieren sie eine Doppelprojektion mit 35mm-Film, die der ansonsten im Hintergrund verbleibenden Tätigkeit des Filmvorführers eine besondere Rolle zuweist. Das „Performen“ von Film durch die Projektionisten wird Teil des poetischen Licht- und Ton-Geschehens. Schon an Gibsons und Recoders früheren Arbeiten wurde regelmäßig deren hypnotische Qualität beschworen: Mit Hilfe von Filmloops oder Kristallen machen sie das Kino zum Ort sinnlich-dreidimensionaler Begegnungen mit beweglichen „Lichtskulpturen“.
Aberration of Light: Dark Chamber Disclosure (2011–13), so schreibt Andréa Picard, lässt nicht umsonst an Himmlisches und Fotografisches, an Kammermusik und die Dunkelkammer denken. Recoder & Gibson selbst haben eine Beschreibung parat, die aus der populären Filmgeschichte stammt: „Für uns ist diese Arbeit ein surrealistischer Traum aus Sicht des Filmvorführers. Stellen Sie sich vor, der Vorführer wird von Buster Keaton gespielt. Er schläft während der Vorstellung ein. Im Traum spielt er mit dem Objektiv, hält einen Kristallluster vor die Linse, spaltet das Bild auf und lässt es über die Kinowände tanzen wie ein bewegliches Fresko. Das Orchester nutzt die Gelegenheit zur Gemeinschaftsimprovisation mit der unsichtbaren Hand des Projektionisten ..."
Eine Veranstaltung der Viennale und des Österreichischen Filmmuseums.
Dauer der Film-Performance ca. 60 Minuten. Im Anschluss Publikumsgespräch mit Sandra Gibson & Luis Recoder.