Drei Bücher im Schuber: 50 Jahre
Österreichisches Filmmuseum
Buchpublikationen (ab März 2014)
Mit einer dreibändigen Publikation möchte das Filmmuseum seine Programm-, Vermittlungs- und Sammlungsarbeit seit 1964 aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und zur Diskussion stellen.
Band 1 ist eine historische Recherche und beschreibt detailliert die Etablierung und Entwicklung des Hauses – von der Wiener Filmkultur der Nachkriegszeit und ihren Akteuren bis zur Zehnjahresfeier des Filmmuseums Anfang 1974. Das Buch erzählt vom öffentlichen Klima und den Kämpfen rund um die Gründung des Museums durch zwei noch nicht Dreißigjährige ("jugendliche Studenten" in der Beamtendiktion der Zeit) und von den inneren und äußeren Wirkungen der Aufbauarbeit. Es handelt von österreichischer Kulturpolitik und internationaler Filmpolitik, von Ablehnung, Anerkennung und den Mühen der Ebene – und vom kurzen, "postrevolutionären" Aufeinanderprallen zwischen dem Wiener (Film-)Aktionismus und dem Filmmuseum.
Band 2 erweitert den zeitlichen Rahmen bis ins Jahr 2014 und bietet eine reich illustrierte Chronik aller Programme, Gäste und Aktivitäten des Hauses über 50 Jahre hinweg sowie eine facettenreiche Anthologie neuer Beiträge und historischer Dokumente, die einzelne Aspekte des Filmmuseums in Augenschein nehmen – von blitzlichthaften Erinnerungen über literarische Texte bis hin zu ganzen Kinobiografien. Die Textbeiträge und Dokumente stammen u.a. von Herbert Achternbusch, Robert Beavers, Ruth Beckermann, Eileen Bowser, Paolo Caneppele, Paolo Cherchi Usai, Serge Daney, Werner Dütsch, Hemut Färber, Harun Farocki, Gertie Fröhlich, Michael Glawogger, Frieda Grafe, Erika & Ulrich Gregor, Peter Huemer, Danièle Huillet, Chuck Jones, Peter Kubelka, Friedrich Kurrent, Michael Loebenstein, Len Lye, Groucho Marx, Michael Omasta, Reinhard Priessnitz, Eric Rohmer, Raoul Schmidt, Ulrich Seidl, Paul Sharits, Don Siegel, P. Adams Sitney, Dominik Steiger, Ingeborg Strobl, Sissi Tax, Harry Tomicek, Peter Tscherkassky, Friedl vom Gröller und Ingo Zechner.
Band 3 ist ein Fotobuch mit Begleittexten und konzentriert sich auf die Museumssammlung: Entlang einer groben Entwicklungslinie, von den prä-kinematografischen Bewegtbild-Künsten bis zur Pixelwerdung des Filmkorns, stellt es 50 Objekte aus den unterschiedlichsten Teilgebieten der Sammlung vor – und zugleich eine undogmatische Lesart der Filmgeschichte. Die materiell überlieferten Spuren einer Kultur, die das 20. Jahrhundert in jeder Faser geprägt hat, erzählen nicht nur jene "Glamour-Geschichte", die weithin erinnert wird. Sie beschreiben ein Terrain, auf dem das politische und das private Leben, die Kunst und der Terror, berühmte und marginalisierte Filme, begehrte und missachtete Objekte miteinander ins Reden kommen. Dieses "Gespräch in 50 Kapiteln" beginnt mit einem Kino und endet mit einem Kaktus (oder umgekehrt).
Die drei Bücher erscheinen in der Reihe FilmmuseumSynemaPublikationen.
Die Projekte des Filmmuseums zum Jubiläum seines 50-jährigen Bestehens werden vom Österreichischen Filminstitut, von der Stadt Wien und vom Bundeskanzleramt Österreich gefördert.