El laberinto del fauno (Pans Labyrinth), 2006, Guillermo del Toro

El laberinto del fauno (Pans Labyrinth)

Guillermo del Toro, ES/MX 2006
Drehbuch: Guillermo del Toro; Kamera: Guillermo Navarro; Schnitt: Bernat Vilaplana; Musik: Javier Navarrete; Darsteller*innen: Ivana Baquero, Sergi López, Maribel Verdú, Doug Jones, Ariadna Gil. 35mm, Farbe, 118 min. Spanisch mit dt. UT
 
Guillermo del Toros in exquisiten Bildern vorgetragene Fabel vom Kampf mit imaginären und wirklichen Monstren ist eine feministische Erweiterung seines surrealen Horrormärchens El espinazo del diablo (2001) und – bei aller märchenhaften Romantik – eine luzide Analyse von Faschismus im Gewand eines Fantasyfilms. Ofélias Mutter heiratet nach Ende des Spanischen Bürgerkriegs einen Franco-Offizier, der 1944 seinen Vernichtungsfeldzug gegen die verbliebenen Widerstandskämpfer weiterführt. Die Verschränkung fantastischer und "realer" Motive ist virtuos: Während Ofélia einer alten Legende gemäß drei Aufgaben erfüllen (und Nachtgestalten wie einem Menschenfresser ohne Augen gegenübertreten) muss, glaubt der Faschist blind an den Erfolg seiner handgreiflichen Exekutionsmethoden. Die beiden Handlungsstränge kommen auf unvermeidlich tragische Weise zusammen, aber del Toro bekennt sich zur Utopie: in Sachen Mythos ebenso wie in der Politik. (C.H.)
 
Einführung Maria Prantl zum Thema Nachtgestalten am 21.5.2025