In person:
Józef Robakowski
26. und 27. April 2006
Józef Robakowski, geboren 1939, zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der polnischen Kunst. Er ist Filmemacher, bildender Künstler und Initiator bedeutender Künstlergruppierungen.
Robakowskis Filme und Videos stehen in einer lebendigen Beziehung zum Konstruktivismus und zur polnischen Moderne der 1930er Jahre; zugleich befinden sie sich in starkem Austausch mit der internationalen Filmavantgarde – bis hin zu Attention: LIGHT! (2004), entstanden nach einer „Partitur“ des US-Filmemachers Paul Sharits, mit dem Robakowski freundschaftlich verbunden war.
Nach seinem Debüt 1962, das aus Schnittresten eines anderen Films gefertigt wurde, realisierte Robakowski im Rahmen der 1970 in Lodź gegründeten „Werkstatt der Filmform“ eine Reihe von Meisterwerken des konzeptuellen Films (eine weitere Zentralfigur der Werkstatt war Zbigniew Rybczynski).
Im Vordergrund dieser Arbeiten steht die Struktur des Mediums Film selbst, die Befreiung vom Illusionismus. Zugleich verfügt Robakowski über eine großartige Form der Selbstironie, mit deren Hilfe er das gängige westliche Bild vom todernsten Avantgardekünstler konterkariert.
Robakowskis Filme und Videos – er nennt sie „biomechanische Aufnahmen“ – sind getragen von der Energie, die beim Zusammenprall zwischen Mensch und Kamera entsteht: Das Dokumentarische mischt sich mit dem Performativen.
Die Kamera wird als natürliche Erweiterung unserer physischen Eigenschaften betrachtet: „Die Hingabe an den magischen Mechanismus der Maschinen erlaubt uns, die menschliche Vorstellungskraft zu überschreiten.“
Eine gemeinsame Veranstaltung mit sixpackfilm. Mit Dank an Brigitta Burger-Utzer