Film-Lectures von Robert Gitt
16. und 18. Oktober 2006
Gemeinsam mit der Viennale präsentiert das Filmmuseum einen der unterhaltsamsten und kenntnisreichsten Filmvermittler der Welt. Robert Gitts legendäre "Vorträge" sind eigentlich Filme – brillant restaurierte und kompilierte Materialien für die Kinoprojektion, die hochpräzise und sehr anschaulich mit seinen Live-Ausführungen verwoben sind.
Gitt, Filmhistoriker und Chefrestaurator des UCLA Film & Television Archive in Los Angeles, war einer der Wegbereiter für den zeitgenössischen Boom von Rekonstruktionen und Restaurierungen klassischer Filme. Seine beiden berühmtesten Lectures wird er in Wien präsentieren.
The History and Preservation of Color in Motion Pictures ist eine Schatzkiste von Filmbeispielen, die in allen Farben schillern, von den frühesten Methoden der Handkolorierung (um 1900) bis hin zu Agfa-, Eastman- und vor allem Technicolor – einer der prägendsten medialen Techniken des 20. Jahrhunderts.
Gitts zweiter (Lecture-)Film basiert auf einem Fund, der über den Begriff der "Schatzkiste" noch hinausreicht – jedenfalls für die vielen Fans des Klassikers, um den es hier geht: Charles Laughton Directs "The Night of the Hunter" ist ein rarer, detaillierter Einblick in die Regiearbeit zu diesem Film.
Wie bei keinem anderen Hauptwerk der Filmgeschichte sind in diesem Fall sämtliche Takes, Outtakes und mitgefilmten Regieanweisungen erhalten geblieben: Der Regisseur Laughton wird wieder zum Schauspieler, wenn er gemeinsam mit Robert Mitchum, Lillian Gish und den Kinderdarstellern von The Night of the Hunter Satz für Satz, Bild um Bild an seinem Meisterstück "schnitzt" – seinem einzigen Film als Regisseur.