#11, Marey <-> Moiré, 1999, Joost Rekveld

In person:

Joost Rekveld

29. und 30. September 2010

 

In den abstrakten Filmen des Holländers Joost Rekveld tritt die Klarheit und Logik der Konstruktion an die Stelle des emotionalen ­Gestus. Dass seine konzeptuell ausgereiften Arbeiten auch visuell faszinierend sein müssen, wird er in seiner Lecture zur Poesie des Lichts erläutern. Die Farben und Formen in Werken von Filmkünstlern wie Paul Sharits, Jordan Belson und James Whitney haben ihn angeregt, selbst mit dem Filmemachen zu beginnen. Wie seine Vorbilder schafft er „ultra-chromatische“ Erlebnisse, die nach genauen Partituren entstehen und mathematischen Prinzipien folgen (sämtliche seiner Filme sind nach Primzahlen benannt).
 
Technologisch entwickelt sich Rekveld mit jedem seiner Filme weiter. Fast alle frühen Arbeiten wurden mit optischen Maschinen hergestellt, die – mittels feiner Schlitze und Blenden – eine direkte Einwirkung des Lichts auf das Zelluloid zum Ziel hatten. Sein neuester 35mm-Film #37 entstand mithilfe selbst geschriebener Software und orientiert sich an den geologischen Mustern von Steinen und Kristallen. Rekveld schreibt: „I’m primarily interested in honesty with regard to the technologies I use. What I am really looking for is elegance in the resources. This is directed by the visible result and, in that, I am searching for a form of beauty.“ Dem Publikum bleibt beim Betrachten der abstrakt pulsierenden, künstlichen Farben- und Formenräusche die eigene Vorstellungswelt, die reine Empfindung der audiovisuellen Wahrnehmung.
 
Der 1970 geborene Filmemacher studierte Videodesign, Philosophie und Komposition elektronischer Musik. Zur Zeit ist er Dozent für Medientechnologie, realisiert kinetische Installationen, entwirft Projektionen und Lichtkonzepte für Theater- und Tanzproduktionen und arbeitet als Kurator. (Brigitta Burger-Utzer)
 
Ein gemeinsames Programm von sixpackfilm und dem Österreichischen Filmmuseum
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