Im Freien

Premiere:

Filme von Sergej Loznica und Albert Sackl

13. und 17. Oktober 2011

 

Zwei sehr unterschiedliche Werke stehen diesmal im Mittelpunkt der Reihe Premiere, mit der das Filmmuseum herausragende Beispiele des zeitgenössischen Kinos vorstellt.

 
Sčasťe moe / Mein Glück (2010), der erste Spielfilm des ukrainischen Regisseurs Sergej Loznica, erlebt seine Wien-Premiere am 13. Oktober. Loznica wird seit Mitte der 90er Jahre weltweit als einer der größten Dokumentaristen der Gegenwart gefeiert – und nach der Uraufführung von Mein Glück im letztjährigen Wettbewerb von Cannes war klar, dass er seine Stärken auch auf fiktionales Terrain zu übertragen versteht: Sein Road movie ist einerseits hyperrealistisch in seinem Bild vom heutigen Russland (und wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts darin weiterwirkt), andererseits von schwärzester Komik durchdrungen und drittens mit einer fast märchenhaften Erzähl-Lust ausgestattet, die an die großen Autoren der russischen Literatur erinnert: Alle Landstraßen, Nebenwege, Begegnungen und Hoffnungen führen in die Finsternis, aber der Weg dorthin ist bewegend und stets unberechenbar.

 
Als Weltpremiere zeigt das Filmmuseum am 17. Oktober Albert Sackls Film Im Freien (2011). Der junge österreichische Filmemacher, der in seinen „handgemachten“ Kino-Zeitkristallen bisher meist die eigene Person ins Zentrum stellte, hat seinen Aktionsraum nunmehr deutlich erweitert: „Tag und Nacht durchgehend in einer kargen, unberührten Landschaft, den nordischen Sommer über bis zum Herbstbeginn. Alle drei Minuten wird ein Film-Bild ausgelöst, 24 Stunden Echtzeit werden derart auf 20 Sekunden, die rund 70 Tage und Nächte am Film auf 23 Minuten Projektionszeit komprimiert.“ Das Ergebnis: eine rauschhafte Erkundung der (isländischen) Natur; ein geheimnisvolles Stück Land Art; ein Geistertanz aus Wetter, Körperteilen und eigentümlichen Objekten; eine hochverdichtete Raumfolge, wie sie nur das Medium Film zustande bringt.
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