Bruce Baillie
30. Jänner bis 3. Februar 2017
In der Galaxie des New American Cinema ist Bruce Baillie, geboren 1931 in Aberdeen, South Dakota, eines der strahlendsten Gestirne. Die filigrane Schönheit und Poesie seiner Arbeiten hat Generationen von Filmemachern künstlerisch geprägt, zugleich hat sein Status als Pionier unter den Sixties-Independents der US-Westküste ganz praktische Gründe: Um seine – und andere alternative – Kino-Entwürfe zeigen zu können, initiierte er eine Filmemacher-Kooperative in San Francisco und wurde Mitbegründer von Canyon Cinema, einem der bedeutendsten nichtkommerziellen Verleiher des Landes.
In diesem Umfeld verband sich Baillies individuelle Arbeit an der Filmform mit gesellschaftlichen Motiven – meisterlich etwa in Mass for the Dakota Sioux. Andere Frühwerke wie das Miniatur-Porträt Mr. Hayashi zeigen seine Gabe, Alltagsbeobachtungen eine tiefe spirituelle Dimension zu verleihen; auch in dem Drei-Minuten-Klassiker All My Life produziert das "simple" Zusammentreffen des gleichnamigen Ella-Fitzgerald-Songs mit einer Naturaufnahme ungeahnte Magie. In den kühnen Überlagerungen von Werken wie Castro Street oder Quixote entfaltet sich schließlich Baillies besonderes Gespür für Texturen, Farbe und Licht. Erlebtes wird hier – buchstäblich viel-schichtig – in bewegende Bild-Ton-Kaskaden transformiert. Sinnliche Welterfahrung und "quixotische" Selbstsuche verbinden sich zu Meditationen über amerikanische Mythologie und amerikanisches Grauen.
Bruce Baillies singuläre Stimme ist im Zuge der fünfteiligen, von Garbiñe Ortega kuratierten Filmschau nun in einem größeren Kontext wiederzuentdecken, in Programmen, die unter anderem seine Canyon-Cinema-Vernetzung (mit Koryphäen wie Peter Hutton und Chick Strand) und seinen regen Austausch mit Stan Brakhage, einem anderen Giganten des US-Avantgardefilms, dokumentieren.
Die Schau präsentiert zahlreiche neu restaurierte Kopien des Academy Film Archive.
Das für 30. Januar geplante Gespräch mit Peter Kubelka über seine Begegnungen mit Bruce Baillie und dessen Filmen musste verschoben werden: Es findet stattdessen zum Auftakt von Programm 5, am Freitag, 3. Februar um 18 Uhr 30 statt.
In der Galaxie des New American Cinema ist Bruce Baillie, geboren 1931 in Aberdeen, South Dakota, eines der strahlendsten Gestirne. Die filigrane Schönheit und Poesie seiner Arbeiten hat Generationen von Filmemachern künstlerisch geprägt, zugleich hat sein Status als Pionier unter den Sixties-Independents der US-Westküste ganz praktische Gründe: Um seine – und andere alternative – Kino-Entwürfe zeigen zu können, initiierte er eine Filmemacher-Kooperative in San Francisco und wurde Mitbegründer von Canyon Cinema, einem der bedeutendsten nichtkommerziellen Verleiher des Landes.
In diesem Umfeld verband sich Baillies individuelle Arbeit an der Filmform mit gesellschaftlichen Motiven – meisterlich etwa in Mass for the Dakota Sioux. Andere Frühwerke wie das Miniatur-Porträt Mr. Hayashi zeigen seine Gabe, Alltagsbeobachtungen eine tiefe spirituelle Dimension zu verleihen; auch in dem Drei-Minuten-Klassiker All My Life produziert das "simple" Zusammentreffen des gleichnamigen Ella-Fitzgerald-Songs mit einer Naturaufnahme ungeahnte Magie. In den kühnen Überlagerungen von Werken wie Castro Street oder Quixote entfaltet sich schließlich Baillies besonderes Gespür für Texturen, Farbe und Licht. Erlebtes wird hier – buchstäblich viel-schichtig – in bewegende Bild-Ton-Kaskaden transformiert. Sinnliche Welterfahrung und "quixotische" Selbstsuche verbinden sich zu Meditationen über amerikanische Mythologie und amerikanisches Grauen.
Bruce Baillies singuläre Stimme ist im Zuge der fünfteiligen, von Garbiñe Ortega kuratierten Filmschau nun in einem größeren Kontext wiederzuentdecken, in Programmen, die unter anderem seine Canyon-Cinema-Vernetzung (mit Koryphäen wie Peter Hutton und Chick Strand) und seinen regen Austausch mit Stan Brakhage, einem anderen Giganten des US-Avantgardefilms, dokumentieren.
Die Schau präsentiert zahlreiche neu restaurierte Kopien des Academy Film Archive.
Das für 30. Januar geplante Gespräch mit Peter Kubelka über seine Begegnungen mit Bruce Baillie und dessen Filmen musste verschoben werden: Es findet stattdessen zum Auftakt von Programm 5, am Freitag, 3. Februar um 18 Uhr 30 statt.
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