Vlado Škafar
Echte Tränen
16. und 17. Oktober 2019
Vlado Škafars filmische Berufung begann als Mitbegründer der Slowenischen Kinemathek in Ljubljana, wo er von 1993 bis 1999 für die Programmierung zuständig war. Als inspirierter und inspirierender Kurator wurde Škafar zum Mentor für Generationen von Cinephilen und etablierte sich als eine der wesentlichen kritischen Stimmen vor Ort, bevor er sich für zwei Dekaden als Filmemacher neu erfand, bis er vor kurzem seinen Rückzug vom Kino bekanntgab, um sich ganz dem geschriebenen Wort zu widmen.
In diesen zwanzig Jahren hat Škafar ein Werk von bescheidener Größe geschaffen – fünf Langfilme, ein paar kurze Werke und ein Fußball-Musikvideo –, bei dem es sich aber um einen der originellsten und kompromisslosesten poetischen Beiträge zur weltweiten Filmkunst handelt. Škafars Filme existieren im selten vermessenen Grenzbereich zwischen Fiktion, Dokument und Essay – und suchen systematisch nach dem Erhabenen in den scheinbar banalsten Momenten des Alltags. Egal, ob das Sujet ein junger Skispringer ist, der an seine früheren Erfolge anknüpfen will, ob es die Ruinen des kriegsversehrten Bosnien-Herzegowina sind oder Familienbande: Es geht um nichts weniger als den Versuch, die conditio humana in ihrer Gesamtheit zu erforschen.
Nicht zuletzt verweigern sich Škafars Filme konsequent der Reduktion auf eindeutige Aussagen oder abgeschlossene Interpretationen. Vielmehr wird die – heute fast vergessene und vielleicht unerreichbare – Kraft des Kinos beschworen, die widersprüchliche Gesamtheit der Existenz einzufangen: eine Offenheit, wie sie nur in den größten der großen Kinogesten zu finden ist, in Filmen von Kieślowski, Kiarostami, Tarkovskij und Sokurov – allesamt Škafars Seelenbrüder. (Jurij Meden)
Vlado Škafar wird bei allen Vorführungen für Einführungen und Gespräche anwesend sein.
Die Retrospektive findet mit Unterstützung von SKICA (Slowenisches Kulturinformationszentrum, Wien) und dem Slovenian Film Center (Ljubljana) statt.
Vlado Škafars filmische Berufung begann als Mitbegründer der Slowenischen Kinemathek in Ljubljana, wo er von 1993 bis 1999 für die Programmierung zuständig war. Als inspirierter und inspirierender Kurator wurde Škafar zum Mentor für Generationen von Cinephilen und etablierte sich als eine der wesentlichen kritischen Stimmen vor Ort, bevor er sich für zwei Dekaden als Filmemacher neu erfand, bis er vor kurzem seinen Rückzug vom Kino bekanntgab, um sich ganz dem geschriebenen Wort zu widmen.
In diesen zwanzig Jahren hat Škafar ein Werk von bescheidener Größe geschaffen – fünf Langfilme, ein paar kurze Werke und ein Fußball-Musikvideo –, bei dem es sich aber um einen der originellsten und kompromisslosesten poetischen Beiträge zur weltweiten Filmkunst handelt. Škafars Filme existieren im selten vermessenen Grenzbereich zwischen Fiktion, Dokument und Essay – und suchen systematisch nach dem Erhabenen in den scheinbar banalsten Momenten des Alltags. Egal, ob das Sujet ein junger Skispringer ist, der an seine früheren Erfolge anknüpfen will, ob es die Ruinen des kriegsversehrten Bosnien-Herzegowina sind oder Familienbande: Es geht um nichts weniger als den Versuch, die conditio humana in ihrer Gesamtheit zu erforschen.
Nicht zuletzt verweigern sich Škafars Filme konsequent der Reduktion auf eindeutige Aussagen oder abgeschlossene Interpretationen. Vielmehr wird die – heute fast vergessene und vielleicht unerreichbare – Kraft des Kinos beschworen, die widersprüchliche Gesamtheit der Existenz einzufangen: eine Offenheit, wie sie nur in den größten der großen Kinogesten zu finden ist, in Filmen von Kieślowski, Kiarostami, Tarkovskij und Sokurov – allesamt Škafars Seelenbrüder. (Jurij Meden)
Vlado Škafar wird bei allen Vorführungen für Einführungen und Gespräche anwesend sein.
Die Retrospektive findet mit Unterstützung von SKICA (Slowenisches Kulturinformationszentrum, Wien) und dem Slovenian Film Center (Ljubljana) statt.
Zusätzliche Materialien
Fotos 2019 - Vlado Škafar