Joyce Wieland
17. bis 23. November 2022
Joyce Wieland (1931–1998), Pionierin des kanadischen Experimentalfilms, war eine in vielen Medien tätige Künstlerin, die ein unkonventionelles und radikal persönliches Werk schuf, in dem Nationalismus, Feminismus und Ökologie im Zentrum stehen. Während ihrer Anfänge als Malerin in den 1950ern verdiente sie ihren Lebensunterhalt bei einem Werbefilmstudio in Toronto, wo sie sich mit dem Medium vertraut machte, was sich in ihren frühen Filmarbeiten widerspiegelt: Wie ihr langjähriger Ehemann Michael Snow untersuchte sie die Objekte einer vertrauten und unbelebten Welt mittels filmischer Wahrnehmung.
1962 zogen Wieland und Snow nach New York City, wo sie für die nächsten zehn Jahre wichtige Persönlichkeiten der strukturellen Filmbewegung und Teil der Film-makers' cooperative wurden. Kurzfilme wie 1933, Rat Life and Diet in North America und A & B in Ontario (Ko-Regie: Hollis Frampton) zeugen von Wielands anhaltendem Interesse an Politik.
Wielands künstlerische Vision drückt sich in ihrer einzigartigen Verbindung von grundlegenden Fragestellungen zum Zustand der Welt oder sozialen Bewegungen mit der Vertrautheit des alltäglichen Lebens aus. So wie sie als Künstlerin in unterschiedlichen Medien arbeitete, verwebte sie in ihrer Filmografie formale Experimente mit politischen Anliegen. Das gilt vor allem für ihre kanadischen Filme nach der New Yorker Zeit. Ein durchgehendes Thema blieb für sie dabei die feministische Auseinandersetzung mit der patriarchalen Darstellung von Kanadas nationaler Identität, spürbar nicht zuletzt in den lebhaften politischen Zeitbildern ihrer beiden Langfilme Reason over Passion und The Far Shore. (Guillaume Lafleur, Cinémathèque québécoise)
Alle Filme von Joyce Wieland, die Originalkopien und die Internegative, werden in der Cinémathèque québécoise aufbewahrt.
In Anwesenheit von Guillaume Lafleur
In Kooperation mit der Kanadischen Botschaft in Wien
Joyce Wieland (1931–1998), Pionierin des kanadischen Experimentalfilms, war eine in vielen Medien tätige Künstlerin, die ein unkonventionelles und radikal persönliches Werk schuf, in dem Nationalismus, Feminismus und Ökologie im Zentrum stehen. Während ihrer Anfänge als Malerin in den 1950ern verdiente sie ihren Lebensunterhalt bei einem Werbefilmstudio in Toronto, wo sie sich mit dem Medium vertraut machte, was sich in ihren frühen Filmarbeiten widerspiegelt: Wie ihr langjähriger Ehemann Michael Snow untersuchte sie die Objekte einer vertrauten und unbelebten Welt mittels filmischer Wahrnehmung.
1962 zogen Wieland und Snow nach New York City, wo sie für die nächsten zehn Jahre wichtige Persönlichkeiten der strukturellen Filmbewegung und Teil der Film-makers' cooperative wurden. Kurzfilme wie 1933, Rat Life and Diet in North America und A & B in Ontario (Ko-Regie: Hollis Frampton) zeugen von Wielands anhaltendem Interesse an Politik.
Wielands künstlerische Vision drückt sich in ihrer einzigartigen Verbindung von grundlegenden Fragestellungen zum Zustand der Welt oder sozialen Bewegungen mit der Vertrautheit des alltäglichen Lebens aus. So wie sie als Künstlerin in unterschiedlichen Medien arbeitete, verwebte sie in ihrer Filmografie formale Experimente mit politischen Anliegen. Das gilt vor allem für ihre kanadischen Filme nach der New Yorker Zeit. Ein durchgehendes Thema blieb für sie dabei die feministische Auseinandersetzung mit der patriarchalen Darstellung von Kanadas nationaler Identität, spürbar nicht zuletzt in den lebhaften politischen Zeitbildern ihrer beiden Langfilme Reason over Passion und The Far Shore. (Guillaume Lafleur, Cinémathèque québécoise)
Alle Filme von Joyce Wieland, die Originalkopien und die Internegative, werden in der Cinémathèque québécoise aufbewahrt.
In Anwesenheit von Guillaume Lafleur
In Kooperation mit der Kanadischen Botschaft in Wien
Zusätzliche Materialien
Fotos 2022 - Guillaume Lafleur