Collection on Screen:
In memoriam Godard / Anger / Straub & Huillet / Snow
30. Juni bis 30. Juli 2023
Unser Sommerkino 2023 präsentiert wieder eine Collection on Screen-Auswahl, diesmal in memoriam. Im Lauf des letzten Jahres sind vier der einflussreichsten Filmemacher gestorben: Jean-Luc Godard (3.12.1930–13.9.2022), Jean-Marie Straub (8.1.1933–20.11.2022), Michael Snow (10.12.1928–5.1.2023) und Kenneth Anger (3.2.1927–11.5.2023). Allen vieren war das Filmmuseum eng verbunden und hat ihre Arbeiten regelmäßig präsentiert. Zahlreiche ihrer Werke haben Eingang in unsere Sammlung gefunden, ein Großteil dieser bei uns lagernden Filmkopien wird im Laufe des Monats Juli wieder gezeigt.
Jean-Luc Godard war bereits als Mitbegründer der französischen Nouvelle Vague in den 1960ern bahnbrechender Innovator, bis knapp vor seinem Tod ließ er kühne ästhetische Experimente folgen, in denen er immer wieder neue Zugänge zur audiovisuellen Komposition von Kino ausprobierte. Godards umfangreiches Werk hat das Filmmuseum zuletzt zwischen 2015 und 2017 in einer dreiteiligen Schau gewürdigt, nun wiederholen wir 15 Filme, von seinem klassischen Debüt À bout de souffle (Außer Atem, 1960) bis zum Spätwerk Film Socialisme (2010).
Gemeinsam mit seiner Partnerin Danièle Huillet (1.5.1936–9.10.2006) hat Jean-Marie Straub ab den 1960ern einen radikalen Zugang zum Filmemachen entwickelt, der anfangs stark angefeindet wurde – Godard zählte übrigens zu ihren ersten gewichtigen Fürsprechern. Inzwischen sind ihre streng reduzierten und brechtischen Adaptionen von klassischen Texten (etwa von Heinrich Böll, Franz Kafka oder Friedrich Hölderlin) oder Opern (wie Arnold Schönbergs Moses und Aron, 1974) als Ausnahmewerke anerkannt und international gefeiert worden. Das Filmmuseum widmete Huillet/Straub 2004 eine Gesamtschau (gepaart mit Filmen ihres Lieblingsregisseurs John Ford), nun zeigen wir im Juli 14 Lang- und Kurzfilme, entstanden zwischen 1963 und 2008.
Der Kanadier Michael Snow schließlich ist eine der überragenden Figuren des Experimentalkinos. Im Filmmuseum war er zuletzt 2012 anlässlich eines In person-Programms zu Gast, viele seiner bahnbrechenden Arbeiten wie Wavelength (1967) sind jährlich in unserem Zyklischen Programm Was ist Film zu sehen. Fünf Snow-Filme aus unserer Sammlung kommen aber nicht regelmäßig zum Einsatz: Sie werden diesen Sommer in zwei Programmen präsentiert.
Unmittelbar vor Drucklegung ist mit Kenneth Anger eine weitere Schlüsselfigur verstorben: Als Underground-Visionär, Queer-Pionier, abseitiger Hollywood-Chronist und Okkultist zählte er zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Kinogeschichte. In der Sammlung des Filmmuseums sind fast alle seine erhaltenen Filmwerke vertreten. Auch bei Anger gibt es zwei Arbeiten, die nicht regelmäßig im „Was ist Film-Zyklus ausgestellt werden und die wir zum Gedenken wieder aufführen – als Rahmung seines einflussreichsten Meisterwerks, Scorpio Rising (1963). (Christoph Huber)
In Anwesenheit von Manfred Schwaba am 2. Juli
Unser Sommerkino 2023 präsentiert wieder eine Collection on Screen-Auswahl, diesmal in memoriam. Im Lauf des letzten Jahres sind vier der einflussreichsten Filmemacher gestorben: Jean-Luc Godard (3.12.1930–13.9.2022), Jean-Marie Straub (8.1.1933–20.11.2022), Michael Snow (10.12.1928–5.1.2023) und Kenneth Anger (3.2.1927–11.5.2023). Allen vieren war das Filmmuseum eng verbunden und hat ihre Arbeiten regelmäßig präsentiert. Zahlreiche ihrer Werke haben Eingang in unsere Sammlung gefunden, ein Großteil dieser bei uns lagernden Filmkopien wird im Laufe des Monats Juli wieder gezeigt.
Jean-Luc Godard war bereits als Mitbegründer der französischen Nouvelle Vague in den 1960ern bahnbrechender Innovator, bis knapp vor seinem Tod ließ er kühne ästhetische Experimente folgen, in denen er immer wieder neue Zugänge zur audiovisuellen Komposition von Kino ausprobierte. Godards umfangreiches Werk hat das Filmmuseum zuletzt zwischen 2015 und 2017 in einer dreiteiligen Schau gewürdigt, nun wiederholen wir 15 Filme, von seinem klassischen Debüt À bout de souffle (Außer Atem, 1960) bis zum Spätwerk Film Socialisme (2010).
Gemeinsam mit seiner Partnerin Danièle Huillet (1.5.1936–9.10.2006) hat Jean-Marie Straub ab den 1960ern einen radikalen Zugang zum Filmemachen entwickelt, der anfangs stark angefeindet wurde – Godard zählte übrigens zu ihren ersten gewichtigen Fürsprechern. Inzwischen sind ihre streng reduzierten und brechtischen Adaptionen von klassischen Texten (etwa von Heinrich Böll, Franz Kafka oder Friedrich Hölderlin) oder Opern (wie Arnold Schönbergs Moses und Aron, 1974) als Ausnahmewerke anerkannt und international gefeiert worden. Das Filmmuseum widmete Huillet/Straub 2004 eine Gesamtschau (gepaart mit Filmen ihres Lieblingsregisseurs John Ford), nun zeigen wir im Juli 14 Lang- und Kurzfilme, entstanden zwischen 1963 und 2008.
Der Kanadier Michael Snow schließlich ist eine der überragenden Figuren des Experimentalkinos. Im Filmmuseum war er zuletzt 2012 anlässlich eines In person-Programms zu Gast, viele seiner bahnbrechenden Arbeiten wie Wavelength (1967) sind jährlich in unserem Zyklischen Programm Was ist Film zu sehen. Fünf Snow-Filme aus unserer Sammlung kommen aber nicht regelmäßig zum Einsatz: Sie werden diesen Sommer in zwei Programmen präsentiert.
Unmittelbar vor Drucklegung ist mit Kenneth Anger eine weitere Schlüsselfigur verstorben: Als Underground-Visionär, Queer-Pionier, abseitiger Hollywood-Chronist und Okkultist zählte er zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Kinogeschichte. In der Sammlung des Filmmuseums sind fast alle seine erhaltenen Filmwerke vertreten. Auch bei Anger gibt es zwei Arbeiten, die nicht regelmäßig im „Was ist Film-Zyklus ausgestellt werden und die wir zum Gedenken wieder aufführen – als Rahmung seines einflussreichsten Meisterwerks, Scorpio Rising (1963). (Christoph Huber)
In Anwesenheit von Manfred Schwaba am 2. Juli
Zusätzliche Materialien
In person Videodokument Jean-Marie Straub 19. Oktober.2004
In person Videodokument Michael Snow 24. Februar.2012
In person Videodokument Anna Karina 20. Oktober.1998
Fotos 2023 - Manfred Schwaba