Treibgut:
Film Undone
3. Oktober 2024
In unserer Programmschiene Treibgut präsentieren wir Beispiele ephemerer Filme: Archivfunde, Filmdokumente, unveröffentlichtes und fragmentarisches Filmmaterial, welches im Rahmen der Museumsarbeit wissenschaftlich und kuratorisch aufgearbeitet wird. Diesmal haben wir das Berliner Projekt Film Undone eingeladen, zwei Filmprojekte zu präsentieren, deren Fertigstellung und öffentliche Präsentation aus politischen Gründen verhindert wurden.
"Film Undone – Elements of a Latent Cinema versammelt Künstler*innen, Filmemacher*innen, Kurator*innen, Forscher*innen und Archivar*innen, die unvollendete Filmprojekte vorstellen. Dazu gehören auch Filme, die nur als Konzept existieren, die in der vorgesehenen Form und zum vorgesehenen Zeitpunkt nicht gezeigt werden konnten oder unrealisiert blieben. Die Materialien – Drehbücher, Notizen oder Filmfragmente – werden mit größter Sorgfalt untersucht, denn sie sind eine einzigartige Quelle: Ihre Latenz kann uns dazu anregen, über das, was im Kino unsichtbar geblieben ist, anders nachzudenken als in defizitorientierten Kategorien wie Scheitern, Verlust oder Unvollkommenheit. Vielmehr entsteht eine Möglichkeit, uns in neuer Form berühren zu lassen und etwas in Bewegung zu setzen.
Im Österreichischen Filmmuseum stellt Film Undone zwei Filme vor, deren Veröffentlichung kurz vor ihrer Fertigstellung durch Beschlagnahmung verhindert wurde. Taze nafasha (Iran, 1979) von Kianoush Ayari und Frauen in Berlin von Chetna Vora (DDR, 1982) überlebten, teils fragmentarisch, nur als VHS-Kopien, die inzwischen digitalisiert wurden. Ihre materiellen Transformationen haben eine Durchlässigkeit geschaffen, die neue Formen der Rezeption ermöglicht – und zwar immer eine aufgeschobene, wie Tara Najd Ahmadi über die Erfahrung geschrieben hat, Ayaris Film Jahrzehnte später und außerhalb des Irans zu sehen. Auch Frauen in Berlin wurde vor kurzem erstmals in Indien, dem Geburtsland der Regisseurin, aufgeführt, nachdem er seit 2015 ausschließlich in Deutschland gezeigt und diskutiert worden war." (Philip Widmann)
Die Publikation Film Undone. Elements of a Latent Cinema, herausgegeben von Philip Widmann, mit zahlreichen Beiträgen u.a. von Tara Najd Ahmadi, Tobias Hering und Mathilde Rouxel, wird an diesem Abend präsentiert.
Einführungen und Gespräche mit Philip Widmann und Tara Najd Ahmadi sowie mit Nida Ghouse
In unserer Programmschiene Treibgut präsentieren wir Beispiele ephemerer Filme: Archivfunde, Filmdokumente, unveröffentlichtes und fragmentarisches Filmmaterial, welches im Rahmen der Museumsarbeit wissenschaftlich und kuratorisch aufgearbeitet wird. Diesmal haben wir das Berliner Projekt Film Undone eingeladen, zwei Filmprojekte zu präsentieren, deren Fertigstellung und öffentliche Präsentation aus politischen Gründen verhindert wurden.
"Film Undone – Elements of a Latent Cinema versammelt Künstler*innen, Filmemacher*innen, Kurator*innen, Forscher*innen und Archivar*innen, die unvollendete Filmprojekte vorstellen. Dazu gehören auch Filme, die nur als Konzept existieren, die in der vorgesehenen Form und zum vorgesehenen Zeitpunkt nicht gezeigt werden konnten oder unrealisiert blieben. Die Materialien – Drehbücher, Notizen oder Filmfragmente – werden mit größter Sorgfalt untersucht, denn sie sind eine einzigartige Quelle: Ihre Latenz kann uns dazu anregen, über das, was im Kino unsichtbar geblieben ist, anders nachzudenken als in defizitorientierten Kategorien wie Scheitern, Verlust oder Unvollkommenheit. Vielmehr entsteht eine Möglichkeit, uns in neuer Form berühren zu lassen und etwas in Bewegung zu setzen.
Im Österreichischen Filmmuseum stellt Film Undone zwei Filme vor, deren Veröffentlichung kurz vor ihrer Fertigstellung durch Beschlagnahmung verhindert wurde. Taze nafasha (Iran, 1979) von Kianoush Ayari und Frauen in Berlin von Chetna Vora (DDR, 1982) überlebten, teils fragmentarisch, nur als VHS-Kopien, die inzwischen digitalisiert wurden. Ihre materiellen Transformationen haben eine Durchlässigkeit geschaffen, die neue Formen der Rezeption ermöglicht – und zwar immer eine aufgeschobene, wie Tara Najd Ahmadi über die Erfahrung geschrieben hat, Ayaris Film Jahrzehnte später und außerhalb des Irans zu sehen. Auch Frauen in Berlin wurde vor kurzem erstmals in Indien, dem Geburtsland der Regisseurin, aufgeführt, nachdem er seit 2015 ausschließlich in Deutschland gezeigt und diskutiert worden war." (Philip Widmann)
Die Publikation Film Undone. Elements of a Latent Cinema, herausgegeben von Philip Widmann, mit zahlreichen Beiträgen u.a. von Tara Najd Ahmadi, Tobias Hering und Mathilde Rouxel, wird an diesem Abend präsentiert.
Einführungen und Gespräche mit Philip Widmann und Tara Najd Ahmadi sowie mit Nida Ghouse
Zusätzliche Materialien
