Gloria

Als die Eltern des 6-jährigen Phil von der Mafia erschossen werden, findet sich seine Nachbarin Gloria plötzlich in der Situation, sich um den Buben kümmern zu müssen. Eine Situation, die ihr gar nicht gefällt, ist doch ihr gutes Herz nach Jahrzehnten in der Gangsterwelt von New York hinter einer dicken Schicht "Toughness" versteckt. John Cassavetes nimmt sich des US-Mythos' "Gangsterfilm" an und übersetzt dessen Realismus – schon immer ein zentraler Aspekt des Genres – in die Gegenwart der 1970er, ohne dabei das Abenteuerliche aus den Augen zu verlieren. Das Ergebnis zeigt die zärtliche Annäherung zweier Menschen und ist eine Liebeserklärung an eine Stadt, in der trotz aller Härte Zusammenhalt zu finden ist. (S.H.)

Der Filmvorführung (R: John Cassavetes, 122 min) folgt eine 60-minütige Analyse anhand ausgewählter Filmsequenzen.