Rohstoff (2): Shot on 8mm & Super 8
27. bis 30. April 2005
Die zweite Folge der Recherche-Reihe Rohstoff spürt die „kleine Form“ des Kinos in einem kleinen Format auf: 8mm-Film, das billige „Amateurformat“. Seine Vorläufer reichen bis 1900 zurück, aber erst die Weiterentwicklungen der Firma Kodak („Doppel-8mm“ ab 1932; Super 8 ab Mitte der 1960er; Super-8-Sound ab 1974) ermöglichten seinen durchschlagenden Erfolg und seine große Verbreitung. Bis in die 1980er Jahre war Super 8 – neben der Fotografie – das populärste Medium, um private Ereignisse in Form eines „materiellen Gedächtnisses“ festzuhalten. 8mm und Super 8 bezeichneten aber auch den Raum diverser Subkulturen, den „Underground des Underground“. Sie waren wie geschaffen fürs Experimentieren und für eine radikale, demokratische Praxis des Filmemachens. Auch Regisseure wie Pedro Almodóvar, John Carpenter, Abel Ferrara, Gus van Sant oder John Waters stiegen auf diesem Weg in die „Branche“ ein.
Heute ist ein Großteil der Originalmaterialien verschollen bzw. nicht mehr im Originalformat vorführbar. In den vier Programmen von Rohstoff (2) kommen einige „überlebende“ Werke zur Aufführung (sowohl in der fragilen Schönheit des Originals als auch „transferiert“) – Filme von Richard Linklater, Derek Jarman, George & Mike Kuchar, Peter Tscherkassky, Heimo Zobernig u.v.a. Sie alle nehmen das Material ernst, eignen es sich an und verwandeln es in etwas Kostbares. (Dietmar Schwärzler/Sylvia Szely)
Eine Veranstaltung von Projektor und Filmmuseum in Kooperation mit sixpackfilm. Unterstützt vom BKA/Kunstsektion II/3 und der MA7.